Thursday 20 June 2013

Susanne Zander über "Outsider Art" in der MONOPOL

Susanne Zander und Nicole Delmes, © Delmes & Zander / Galerie Susanne Zander

Susanne Zander im Interview über "Outsider Art" auf monopol-magazin.de


"Für mich ist es Kunst"

"Outsider sind in – spätestens seit der diesjährigen Biennale von Venedig: Kurator Massimiliano Gioni zeigt dort viele Künstler, die sich nicht als solche verstehen. Kritiker feiern die Schau als Triumph über das etablierte Kunstsystem. Die Kölner Galeristin Susanne Zander widmete sich früh der "Outsider Art" und lieferte wichtige Anstöße für eine Diskussion über das Innen und Außen der Kunst. Was hält sie von der Biennale als vorläufigen Höhepunkt der Outsider-Rezeption?

Frau Zander, Sie betreiben Ihre Galerie für Künstler wider Willen seit 1988 – seit 2005 zusammen mit Nicole Delmes – als sich niemand dafür interessierte. Wie sind Sie damals auf diese Nische gestoßen?
Für mich war das eher normal. Meine Mutter sammelte und zeigte Anfang der 80er-Jahre in ihrer Münchener „Galerie Charlotte“ das, was man damals „naiv“ nannte – zum Beispiel Friedrich Schröder-Sonnenstern, der jetzt auch in Venedig dabei ist. Darauf gestoßen ist sie durch Rudolf Zwirner, der damals in Köln immer wieder Outsider präsentiert hat, darunter die erste Ausstellung mit Henry Darger in Europa. Auch Alfred Schmela in Düsseldorf hat damals schon den Polen Nikifor und den wichtigsten Outsider der Niederlande, Willem van Genck ausgestellt. Ich arbeitete fünf Jahre lang bei meiner Mutter. Dann ging ich nach Köln und eröffnete meine Galerie mit einem ganz eigenen Programm.

Inwiefern?
Na, die ersten Künstler wie Dietrich Orth und Wolgang Hueber kamen aus der Psychiatrie in Kaufbeuren oder aus Gugging in Österreich. Dort war auch Arnulf Rainer unterwegs und interessierte sich für solche Positionen. Dann gab es noch die Collection de L'Art Brut in Lausanne, die Jean Dubuffet gegründet hatte. Ich bin dort also an die Quellen gegangen und habe einzelne Künstler ausgewählt.

Gab es damals überhaupt einen Markt für Outsider?
Nein, praktisch nicht. Darüber habe ich auch nicht nachgedacht sondern mich einfach nur für das Authentische in solchen Arbeiten begeistert. Verkauft habe ich anfangs nur an Galeristen wie Zwirner oder Michael Haas und an Künstler wie Rainer oder Hartmut Neumann. Niemand hat das als Dekoration oder Investment gekauft.

Worin bestand denn das Unverständnis eines größeren Publikums?
Das Hauptvorurteil lautete: Therapiekunst. Also Kunst von Geisteskranken und Behinderten. Die Leute haben mich nach der Diagnose gefragt! Also dachte ich: Jetzt erst recht! Ich habe ganz fest daran geglaubt. (...)"

Lesen Sie das ganze Interview HIER

www.monopol-magazin.de

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