Monday, 7 December 2009

Book Review: THE MESSAGE - Kunst und Okkultismus

Buch herausgegeben im Verlag de Buchhandlung Walther König.

"Ich fühlte mich ganz sicher geführt von einer unsichtbaren Kraft, über die ich nichts Näheres sagen kann. Zuerst musste ich sticken, dann überkam mich ein Strom von Eingebungen, und ich musste schreiben...Und dann treibt mich etwas zu zeichnen."

So beschreibt die Engländerin Madge Gill ihre ersten Erfahrungen als Medium. Geführt, getrieben oder auch nur aufgefordert erklären Georgina Houghton, Margarethe Held oder auch Augustin Lesage den Schaffensprozess Ihrer Arbeiten, die sie in automatischen Zeichnungen bis hin zu großformatig Leinwandkompositionen oder konstruierten Werkkomplexen umsetzen.

Frei nach dem bekannten Bildtitel Sigmar Polkes "Höhere Wesen Befahlen" widmet sich 'THE MESSAGE - Kunst und Okkultismus' in diesem Kontext umfangreich mehr als 20 Künstlerpersöhnlichkeiten des späten 19. und 20. Jahrhunderts, die sich als 'Medium' mit dem Kontakt zu einer höheren, geistigen Welt auseinander setzten. Den zentralen Ausgangspunkt bildet hierfür die prinzipielle Öffnung gegenüber einer anderen höheren Welt, die das Buch durch einen Textbeitrag von Peter Gorsen sowie André Bretons "Die automatische Botschaft" fundiert.

Neben wichtigen frühen Vertretern aus der Prinzhorn Sammlung - Heidelberg oder den Werken Albert von Schrenk-Notzings, bezieht 'The MESSAGE' so zusätzlich auch zeichtgenössische Positionen, wie Paul Laffoley oder Vanda Vieira-Schmidt ein, deren 'work-in-progress' die historischen Bezüge zum 'Okkultismus' des Fin-de-Siècle oder dem 'Mediumismus' der frühen 1910er und 20er Jahre in der Gegenwart manifestiert.

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