Saturday, 24 March 2012
Friday, 16 March 2012
FILM // DIE FRAU DES FOTOGRAFEN
Die Frau des Fotografen • Trailer from F I E L D on Vimeo.
DIE FRAU DES FOTOGRAFEN
Karsten Krause & Philip Widmann, Deutschland 2011, Dokumentarfilm, 29‘
Gerti Gerbert wurde von ihrem Mann Eugen über mehr als vierzig Jahre hinweg fotografiert. Von ihrer Heirat bis zu Eugens Tod entstanden neben den obligatorischen Familienfotografien zahllose Bilder von Gerti – in Unterwäsche, in selbstgenähten Sommerkleidern oder gänzlich nackt, am Strand, im Wald, im Auto oder zuhause auf dem Fußboden. Anhand des Bildarchivs der Gerberts, Gesprächen mit Gerti und Aufzeichnungen von Eugen umkreist der Film die Frage was am Ende bleibt vom Leben und der Liebe.
Fotografien, Filme und Texte Eugen Gerbert Buch Philip Widmann Regie, Bild, Montage, Ton Karsten Krause & Philip Widmann Sound Design & Mischung Roman Vehlken Postproduktion Matthias Behrens
produziert von Philip Widmann in Koproduktion mit Karsten Krause und in Kooperation mit der Hochschule für bildende Künste Hamburg
gefördert durch den Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, die Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein und den Freundeskreis der HfbK Hamburg e.V.
Festivals & Preise Visions du Réel Nyon 2011, IndieLisboa 2011, Curtocircuito Santiago de Compostela 2011, Krakow FF 2011 [Special Mention], Festival Internacional de Cine de Huesca 2011 [Special Mention], IKFF Hamburg 2011 [Special Mention], Dokumentarfilmpreis / First Steps Awards 2011, Festival Internacional de Curtas de Belo Horizonte 2011 [Best Short Film], Festival Internacional de Curtas do Rio de Janeiro 2011 [Special Jury Award], Festival Internacional de Jóvenes Realizadores de Granada 2011, Kasseler Dokumentarfilm- und Videofest 2011, dokumentART Neubrandenburg / Szczecin 2011 [Latücht- Preis], Janela Internacional de Cinema do Recife 2011, Bucharest International Experimental Film Festival 2011, Deutscher Kurzfilmpreis 2011, Landshuter Kurzfilmfestival 2012, Filmfest Schleswig-Holstein 2012, Belgrade Documentary & Short Film Festival 2012, Dokumentarfilmwoche Hamburg 2012, DOXA Documentary Film Festival 2012
Karsten Krause wurde 1980 in Freiburg geboren. Von 2004 bis 2010 studierte er Visuelle Kommunikation an der Hochschule für bildende Künste in Hamburg. Er lebt und arbeitet in Hamburg. Filmografie: You and Me (2009), Die Zeit, die es braucht (2008), A Fundamental Right (2007)
Philip Widmann, geboren 1980 in Berlin, hat in Hamburg Kulturanthropologie und Visuelle Kommunikation mit Schwerpunkt Dokumentarfilm studiert. Er ist Mitglied des selbstorganisierten Filmlabors LaborBerlin e.V. Filmografie: Destination Finale (2008)
www.workscited.de
*** Der Film DIE FRAU DES FOTOGRAFEN wird am Samstag, den 24. März 2012 in der Galerie Susanne Zander (Antwerpener Straße 1, DE-50672 Köln) im Rahmen der Ausstellung "Miroslav Tichy: Drawings & Photographs" vorgeführt. Der Eintritt ist frei ***
Thursday, 15 March 2012
Who the heck is MINGERING MIKE??
Kennen Sie Mingering Mike?
Ein Privatdetektiv entdeckt auf dem Flohmarkt in Washington unbekannte Soulplatten: Er findet den Musiker und entdeckt ein ganzes Universum aus Pappe und Nagellack.Schon mal von Mingering Mike gehört? Nein? Seltsam, denn Mike war einer der ganz Großen seiner Zeit. Ein Gigant des Showgeschäfts. Ein Superstar des Souls. Von 1968 bis 1977 schrieb er mehr als 4.000 Songs, managte 35 eigene Labels und trat in 9 von ihm geschriebenen und produzierten Filmen auf, in denen er Hauptdarsteller, Regisseur, Komponist und Produzent in einer Person war. Natürlich war er auch zur Stelle, wenn ein Stuntman gefragt war. Sie fragen, wieso die Welt bis heute noch nichts von Mingering Mike gehört hat? Es könnte daran liegen, dass bis vor kurzem nur Mike selbst von dieser sagenhaften Karriere wusste. Denn der Mann, der sich Mingering Mike nennt, hatte bis vor kurzem keine einzige Platte veröffentlicht. Trotzdem ist er mittlerweile ein anerkannter Künstler und Star. Er hat einen Manager, es erscheinen Artikel und Bücher, weltweit werden Ausstellungen und Symposien ausgerichtet und die Verträge für eine Verfilmung seiner Lebensgeschichte liegen unterschriftsreif vor. Ach ja, seine erste Platte ist auch kürzlich erschienen. Auf limitiertem Vinyl. Kurz nach der Veröffentlichung war sie ausverkauft.
Es fängt - wie die meisten Plattensammlergeschichten - damit an, dass sich ein weißer Mann zu einer absurden Uhrzeit an einem unwirtlichen Ort über eine Kiste zweifelhaften Inhalts beugt. Dori Hadar ist ein freundlicher Mittdreißiger, Hobby-DJ und einziger Sohn einer demokratischen Politikerin. Nach einigen Jahren in Seattle ist er - entnervt von seinen Erfahrungen im mittleren Management von Corporate America - zurück in seiner Heimatstadt Washington und arbeitet jetzt eher ambitionslos als Privatdetektiv für die Anwaltskanzlei eines Freundes. Es ist vier Uhr morgens an einem extrem kalten Dezembertag 2002 und er hat gerade in einem Gefängnis am Rand von Washington einen Mandanten befragt. Da er schon mal auf den Beinen ist, schleppt er sich zu einem nahe gelegenen Flohmarkt in der vagen Hoffnung, die ein oder andere seltene Soulplatte unter Wert zu erstehen.
Washington, D. C., ist ein günstiges Biotop für Plattendigger wie Hadar. Hier trifft eine reiche Musikhistorie auf eine immer größer werdende Schicht von sozial Schwachen, die ihre Habseligkeiten verkaufen müssen, um in einem taumelnden Land ohne funktionierendes Sozialsystem halbwegs klarzukommen. Man findet alles Mögliche und Unmögliche auf diesem Gelände. Es gibt einige Stände mit Vinyl, aber auch Privatleute, die gebrauchte Unterwäsche oder einzelne Schuhe verkaufen. Die Händler beziehen ihre Ware aus Zwangsversteigerungen, wenn Leute ihre Wohnungen verlieren oder das Geld für die Lagerung nicht mehr aufbringen können. "Early bird gets the worm" lautet das Mantra der Digger-Gemeinde und der Morgenmuffel Hadar ist an diesem Tag der Erste, der sich auf dem Markt einfindet. Ein Lastwagen entlädt gerade Dutzende von Kisten mit Platten.
Fünf Jahre später steht Dori Hadar an einem milden Oktobertag 2007 auf dem Flohmarktgelände im vorwiegend von Afroamerikanern bewohnten Nordosten Washingtons und sagt: "Hier habe ich die Sachen gefunden. In der letzten Box. Es gab da diesen Kung-Fu-Soundtrack, eine Platte war ein Tribute-Album an Bruce Lee. Alle sahen aus wie Cover für richtige Schallplatten, waren aber aus grober Pappe und handgemalt. Sie hatten alle eine eigene Katalognummer und stammten von einem Künstler, den ich nicht kannte: Mingering Mike. Ich habe sie für 2 Dollar das Stück gekauft, denn ich dachte: Das kann ich auf keinen Fall stehen lassen. Besonders nachdem ich die Platten herauszog … Ich dachte: Cover für Alben sind eine Sache, aber das mit den Platten …" Die Platten sind nämlich aus Pappe, aber sorgfältig Vinylplatten nachempfunden. Hadar nimmt seinen Flohmarktfund an diesem Tag mit nach Hause. Er stellt die Cover zunächst in die Ecke und fängt erst nach und nach an, sich näher mit den Artefakten zu beschäftigen. Nach zwei Wochen ist er schließlich angefixt und postet Bilder seiner Entdeckung auf Soulstrut, einer Website für Plattendigger: "Die Reaktionen waren unglaublich: Einige der User waren noch aufgeregter als ich selbst. Alle sagten: Du musst versuchen, diesen Typen zu finden." Hadar beschließt, das zu tun, was er am besten kann: Er recherchiert. Durch seinen Job hat er Zugriff auf bestimmte Datenbanken und macht sich mit deren Hilfe auf die Suche nach dem Menschen hinter der Kunstfigur Mingering Mike. Er geht zurück zu dem Flohmarkthändler und bittet ihn, nochmals durch die Kisten mit Mikes Plattensammlung gehen zu dürfen. Er findet Briefe und Rechnungen. Sie bringen ihn aber nicht viel weiter.
Einige Tage nach dem Soulstrut-Artikel meldet sich Frank Beylotte, ein befreundeter Sammler, bei Dori Hadar. Er hat auf einem anderen Flohmarkt den Rest von Mikes Sammlung gefunden. Darunter befinden sich neben einigen handgemalten Labels und Cover für Singles auch Tonbänder, Fotos und Papiere mit der aktuellen Adresse eines Mannes, der mit dem Vornamen Mike heißt. Irgendwann im Frühjahr 2003 stehen Hadar und Beylotte vor der Wohnungstür von Mingering Mike.
"Als die Jungs bei mir klingelten, wollte ich sofort weglaufen", erzählt Mike, ein sanfter Riese mit einem Jungsgesicht und der Ausstrahlung eines freundlichen, aber leicht tollpatschigen Zeichentrickdinosauriers am Abend in der Wohnung seines Entdeckers, Freundes und Managers Dori Hadar: "Ich dachte, sie wären von der Steuerfahndung oder der Militärpolizei. Aber dann erzählten sie mir, dass sie meine Platten gefunden hatten und ich sagte: Meine Babys?"
Bis zu diesem Zeitpunkt ist die Geschichte von Mingering Mike einfach nur die Geschichte eines phantasievollen, musikbegeisterten Jungen. Er wächst als jüngstes von fünf Geschwistern in Washington, D. C., auf. Nachdem seine Mutter mit 46 an Leukämie stirbt, wird der schüchterne Junge von seinen Geschwistern aufgezogen, da der Vater die Familie schon kurz nach seiner Geburt verlassen hat. Mike verbringt viel Zeit vor dem Fernseher und verfolgt Sendungen wie "American Bandstand" oder "Soul Train". Sein ältester Bruder ist Türsteher des Howard-Theaters. So kann Mike die Konzerte der großen Soulstars in Washington umsonst besuchen. Für ihn steht fest, dass er eines Tages auch auf der Bühne stehen wird.
Im Frühjahr des Jahres 1968 absolviert er als Mingering Rubber Legs Mike mit zwei Cousins erste Auftritte im Cedar Knolls Veteranenheim und der St.-Elisabeth-Klinik für Psychiatrie. Im selben Jahr fängt er an, erste Aufnahmen mit einem Zweispur-Rekorder in seinem Badezimmer einzuspielen. Da weder Mike noch seine Mitstreiter The Big D oder Joseph War ein Instrument beherrschen, werden die Stücke in folgender Besetzung eingespielt: Mingering Mike: Gesang und sämtliche Imitationen von Instrumenten, Joseph War, Telefonbuch und Bettgestell, The Big D: Gesang, Afro-Kamm und Zeitungspapiertröte.
Da er keinen Plattenvertrag hat und zwei Anfragen bei Presswerken zu nichts führen, fängt Mike an, Plattencover aus Pappe herzustellen, um vorbereitet zu sein, wenn seine richtige Karriere eines Tages in Gang kommen sollte. Er zweifelt nicht daran, dass es so kommen wird, schließlich schreibt er fast täglich ein neues Stück mit Titeln wie "Stars in the eyes of man", "Ghetto Prince" oder "Channels of a dream". Die Musik ist da, alles andere ist eine Frage der Zeit. Mike ist ein geduldiger Mann. Doch es kommt anders. Mitte 1969 wird Mike in die Armee eingezogen. Auf Rat seines Cousins desertiert er im Herbst desselben Jahres, als er nach dem Ende der Grundausbildung nach Kambodscha geschickt werden soll. Es gibt (zutreffende) Gerüchte, dass über 50 Prozent der Einheiten an der Front aus Afroamerikanern bestehen und niemand, der ihn kennt, kann sich Mike im Kampfeinsatz vorstellen. Von da an versteckt er sich über zehn Jahre lang bei seinen Verwandten vor der Militärpolizei und bastelt in seinem Zimmer an seiner imaginären Karriere. Eine riesige Fake-Diskographie entsteht. Mingering Mike ist an allen Platten als Künstler, Songschreiber oder Produzent beteiligt. Erfundene Künstler singen Songs, die es nicht gibt, veröffentlichen Soundtracks von Filmen, die niemand je gesehen hat, auf Labels, die nicht existieren.
Mike gestaltet nicht nur die Cover der Schallplatten, sondern auch die zugehörigen Vinylscheiben aus Pappe. Dazu vermisst er die Rillen echten Vinyls, zählt die Anzahl der Songs auf dem imaginären Werk und gestaltet die Pappschallplatten entsprechend. Jedes seiner Alben enthält das Datum der Aufnahme, ein handgemaltes Label, Danksagungen, Verlagsangaben und Katalognummern. Er benutzt Nagellack, um die Leerrillen zwischen zwei Stücken zu markieren. Manche Platten sind in Cellophan eingeschweißt und enthalten Preisschilder. Außerdem verfasst er zu jeder Platte Linernotes, in denen er der Welt mitteilt, was er gerade mitzuteilen hat. Dabei ist er künstlerisch immer auf der Höhe seiner Zeit: Prägen anfangs noch Balladen im Stile des Sweet Soul seinen Output, orientiert er sich im Laufe der Zeit immer mehr an seinen Vorbildern Curtis Mayfield und James Brown. In den frühen Siebzigern entwirft er Alben wie "Getting to the roots of all evil" (1971) oder "Fractured Soul and Otherwise" und landet schließlich bei Blaxploitation-Soundtracks wie "Bloody Vampire" oder "On the beach with the sexorcist" (1974). Seine Diskographie ist ein privates Simulacrum eines Jahrzehnts der Soul-Historie. Es ist das Werk eines Außenseiterkünstlers.
"Außenseiterkunst", schreibt der Kunsthistoriker Marcus Davies, "ist das Ergebnis einer lebenslangen - oft genug gedankenverlorenen - Beschäftigung auf der Suche nach transzendenten Mitteln zur Überwindung von Entfremdung und Isolation. Außenseiterkünstler sind von nicht unterdrückbarer emotionaler Notwendigkeit getrieben und werden dadurch zu Architekten einer unüberschaubaren und enzyklopädisch reichen Welt, nicht als Kunst, sondern als Ort, in dem man leben und überleben kann."
1977 endet die Karriere von Mingering Mike. Präsident Jimmy Carter erlässt eine Amnestie für die Deserteure des Vietnamkriegs und Mike tritt eine Stelle als Nachtwächter an. Sein ganzer Output, seine Plattencover, seine Texte und seine Tonbänder landen zusammen mit seiner echten Plattensammlung in einer Lagerhalle - bis zu dem Tag, an dem er die Miete nicht mehr aufbringen kann und ohne Vorwarnung eine Zwangsversteigerung angesetzt wird. Den Rest der Geschichte kennen sie bereits.
Autor Steffen Irlinger, veröffentlicht am 22.09.2008 und hier abrufbar
www.taz.de
Mingering Mike on show at Miami Art Museum
Mingering Mike
"THE RECORD: Contemporary Art & Vinyl"
Miami Art Museum
18.03. - 10.06.201
The exhibition features 99 works by 41 artists, including rising stars in the contemporary art world (William Cordova, Robin Rhode, Dario Robleto), outsider artists (Mingering Mike), well-established artists (Ed Ruscha, Carrie Mae Weems) and artists whose work will be shown in a U.S. museum for the first time (Kevin Ei-ichi deForest, Jeroen Diepenmaat, Taiyo Kimura, Lyota Yagi). The Record includes a wide range of works, such as a hybrid violin and record player, Viophonograph, a seminal work by Laurie Anderson; David Byrne's original life-sized Polaroid photomontage used for the cover of the 1978 Talking Heads album More Songs About Buildings and Food; a monumental column of vinyl records by Cordova; and an early work by Robleto, who transformed Billie Holiday records into hand-painted buttons through an alchemic process. Works by Christian Marclay, who has made art with records for 30 years, include his early and rarely seen Recycled Records as well as his most recent record video, Looking for Love. Museum visitors will also be able to listen to a series of guest curated album crates, with music selected by leading music and art figures. According to Trevor Schoonmaker, who organized The Record as curator of contemporary art at the Nasher Museum of Art at Duke University, this exhibition “imagines the record as a lens through which artists view the world, and demonstrates art’s singular ability to reveal the extraordinary, the elemental power of everyday objects by transforming them into something new.”
www.miamiartmuseum.org
Wednesday, 14 March 2012
HORST ADEMEIT // Exhibition "Tomorrow"
Exhibition: April 20 - 22, 2012,
Daily 3 - 10 PM and by Appointment
Die Bastei
Konrad-Adenauer-Ufer 80
50668 Köln
www.tomorrow-bastei.blogspot.de
Lisa Cooley Fine Art : Exhibitions
Thon - HSOP, 2012,
Oil on canvas, 74.8 x 68.9 inches,190 x 175 cm
Courtesy Lisa Cooley
Today @ Lisa Cooley
16/03/2012 - 25/03/2012
www.lisa-cooley.com
Lisa Cooley
34 Orchard Street
New York, New York 10002
frontdesk@lisa-cooley.com
P 212-680-0564
F 212-680-0565
www.lisa-cooley.com
REVIEW // LETTRE INTERNATIONAL (#96, Frühjahr 2012) "Eugen Bavcar - Blinder Flaneur in Paris"
Evgen Bavčar
BLINDER FLANEUR IN PARIS
Erfahren, ohne zu sehen – Träume und Blicke von einem anderen Ort.
Der Kalender zeigte den 9. November 1972, als der berühmte Simplon-Express mich zusammen mit vielen anderen Jugoslawen an der Pariser Gare de Lyon ausspuckte, den für Auswanderer typischen großen Reisekoffer in Händen. Es war keine Reise wie die anderen, denn ich verließ mein kleines Geburtsland Slowenien, eine der sechs Republiken Jugoslawiens, das unser alter Marschall Tito als absoluter Herrscher regierte.
An jenem 9. November 1972 wimmelte die Gare de Lyon von Reisenden, und kaum waren meine Nüstern zu neuem Leben erwacht, begannen sie die Gerüche und Düfte der Cafés wahrzunehmen. Ich erkannte sogleich den Rauch der berühmten Zigaretten, der Gitanes oder der Gauloises, die zuweilen auch bis in mein Heimatland vorgedrungen waren. Ihr seltener Duft ließ uns von Frankreich und Paris träumen. Indem wir diese Zigaretten – eine noch größere Rarität waren Gitanes oder Boyards mit Maispapier – rauchten, konnten wir Frankophile uns mit Hilfe dieser Droge, die damals noch als harmlos galt, alle möglichen Traumbilder wachrufen. Wir konnten uns der französischen Kultur näher fühlen, und die Stimmen von Edith Piaf, Charles Aznavour, Jacques Brel, Georges Brassens, Léo Ferré und so vieler anderer klangen umwölkt von französischem Tabak noch besser. Für uns war das ein Luxus, und ich erinnere mich noch an die Freude, die ich verspürte, als ich mir von den knappen Einkünften aus dem Stipendium der französischen Regierung im Herzen des Landes des Kleinen Prinzen mein erstes Päckchen Gauloises kaufte.
(...)
veröffentlicht auf www.lettre.de
Im Heft auf Seite 68
Andre Robillard in Tracks / arte TV
Mad Art - Primitive Kunst und verrückte Künstler
Eine Reportage von Valérie Paillé
Kunst zum Verrücktwerden!
Tracks
Freitag 23. März 2012 um 01.30 Uhr
(Frankreich, 2012, 52mn)
ARTE F
www.arte.tv
Thursday, 8 March 2012
Morton Bartlett & Miroslav Tichy in Liège
BIP 2012
8th International Biennal of Photography and Visual Arts in Liège
11.03. - 06.05.2012
The “RUMEURS / RUMOURS” exhibitionwill take place at the MADmusée and it will feature the work of Miroslav Tichy, Morton Bartlett, Lee Goodie and Loulou.
Bartlett, Godie, Loulou et Tichý ont une histoire de vie hors du commun. Lee Godie séjournait dans les rues de Chicago et, s’autoproclamant « impressionniste française », y réalisait entre autres portraits et autoportraits photographiques. Miroslav Tichý vivait dans la solitude et prenait, à la dérobée, des photos de femmes à Prague au moyen d’un appareil photo fait main. Morton Bartlett réalisait secrètement lui aussi des figures en plâtre, la plupart féminines, puis les mettait en scène au travers de la photographie. Loulou, infirmière autrefois, sculpta sur le tard une foule de statuettes en argile représentant des personnages divers et parfois dérangeants. Chacun de ces artistes vécut une vie où la passion de l’image prit forme dans des conditions éprouvantes, rendant la découverte de leur travail encore plus troublante.
Il est paradoxal que ces «réalités particulières» soient devenues des sortes de légendes urbaines qui ont masqué les images étant pourtant à leur origine. Comme si les biographies extraordinaires de ces artistes empêchaient d’interpréter les objets et images qu’ils ont façonnés.
L’exposition RUMOURS incite à découvrir et apprécier les compositions fortes de sens de Bartlett, Godie, Loulou et Tichý. Non comme une collection d’histoires mais comme une collection d’images. Une invitation à reconsidérer ce qui a forgé le mythe que nous voulons croire être la «vraie histoire».www.madmusee.be
Tuesday, 6 March 2012
Miroslav Tichy: Drawings & Photographs" at Susanne Zander, Cologne
The blurred, voyeuristic snapshots by the enigmatic Czech-born photographer Miroslav Tichý (1926 - 2011) are legendary and coveted by the art market, critics and museum audiences alike. His late rise to fame in the mid-2000s is considered a unique phenomenon in recent art history.
After attending the Academy of Fine Arts in Prague, Tichý began a promising career in the late 40s as an up-and-coming avant-garde painter with clear influences by Matisse and the German Expressionists. But the totalitarian imperatives of the socialist regime increasingly began to alienate the young artist, who refused to comply with the official cultural agenda. As the incompatibility between his artistic interests and the impositions by state grows, Tichý moves away increasingly. He becomes an outsider, paying for his autonomy with longer spells in jail and in psychiatric institutions. Tichý turns more and more to photography. His radical antagonism towards the establishment remains consistent even after the iron curtain has come down.
In the early 1990s Galerie Susanne Zander showed photographs by the then rather unknown Miroslav Tichý. Now, another part of the prolific oeuvre that has hereto remained largely unshown and unknown is brought to light in an exhibition that provides new insight and surprising parallels within the artists oeuvre. Both the form and the content in the paintings and drawings on display attest to the artist's recurrent obsessions: the emphasis on selected body parts, the placid eroticism, the cut-up in the composition, the aesthetic of imperfection and of course the subject matter: the female, Tichý's eternal object of desire.
Miroslav Tichý's work is included in numerous private and public collections, including the MMK - Museum for Modern Art (Frankfurt), the Centre Georges Pompidou (Paris), the F.C. Gundlach Collection in the House of Photography at the Deichtorhallen (Hamburg) and the Antoine de Galbert Collection (Paris).
"Miroslav Tichy: Drawings & Photographs"
02.04. - 12.04.2012
Galerie Susanne Zander, Cologne
Monday, 5 March 2012
Galerie Susanne Zander @ INDEPENDENT NY
of Independent 2012, New York
Prewiev: Thursday March 8th, 12 - 4 pm
Miroslav Tichy
Michael Paule
548 West 22nd Street,
New York, NY 10011
www.independentnewyork.com
Thursday, 1 March 2012
The artist with the bad camera
23. 2. - 1. 4. 2012
mixed media on photography
21 x 15 cm
www.mamm-mdf.ru