Saturday, 22 August 2020

Alexandru Chira in der Efremidis Gallery

Alexandru Chira, Study XVI, 1984, Öl auf Leinwand, 90 x 56,5 cm
Alexandru Chira, Study XVI, 1984, Öl auf Leinwand, 90 x 56,5 cm

Alexandru Chira als Teil der Tony Just Ausstellung "Our Inchoate Love" in der Efremidis Gallery, kuratiert von Tenzing Barshee


Das Monopol Magazin veröffentlichte eine spannende Rezension der aktuellen Tony Just Ausstellung mit Werken von Alexandru Chira:

"(...) Da ist jemand, der die Malerei gerade erfährt, anfängt, sie im wahrsten Sinne zu begreifen und mit ihr in eine neue, magische, fast romantische Beziehung zu treten. Wie es der Titel "Our inchoate love" andeutet, geht es um eine beginnende, unfertige, im Entstehen begriffene Liebe. Das auf einer zartgelb leuchtenden Wandmalerei platzierte Sonnenbild "Aphrodite giver of blessings" (2020) wirkt wie ein vorzeitlicher Hochzeitsaltar. Justs monochrome, in Gelb, Violett oder Pink gehaltenen drip images haben organische Strukturen wie Äste, Adern. Sie könnten Eingänge zu einer anderen Welt sein, magische Portale.

Um diesen Eindruck noch zu verstärken, hat Tenzing Barshee, der die Schau mit Just zusammenstellte, noch zwei Bilder des rumänischen Künstlers und Visionärs Alexandru Chira (1947- 2011) von der Kölner Galerie Delmes & Zander ausgeliehen, die sich auf sogenannte "Outsider Art" spezialisiert. In einem kleinen Dorf in Transsylvanien geboren, entwickelte Chira als junger Künstler ein aufwändiges System von Kunstobjekten und symbolischen Bildern, um den Boden zu verbessern und wegen der anhaltenden Dürre den Regen zu beschwören. In Korrespondenz mit Justs Wandmalereien, für die er auch die japanische Heilmethode Reiki nutzt, hängen nun im Fenster der Galerie zwei Bilder Chiras, die erstaunlich dekorativ aussehen.

"Chiras Praxis orientierte sich dabei an bestimmten Vorstellungen von schamanischen Prinzipien, aber auf ziemlich verrückte Weise", erklärt Barshee, "denn er versuchte, mit seiner Kunst tatsächlich das Wetter zu kontrollieren. Er wollte mit seiner Arbeit die Erde heilen. Das ist im Hinblick auf Tonys Werk interessant, in dem Heilung heute ebenfalls ein ganz zentrales Thema ist. Wenn man Chiras Vorstellung von spiritueller Kontrolle anschaut, verhält es sich bei Tony eigentlich genau umgekehrt. Für ihn war es eine aufregende Erfahrung, mit all diesen unterschiedlichen Möglichkeiten zu experimentieren, um seine Bücher und Gemälde zu machen – und dabei eben viel weniger Kontrolle darüber zu haben, was da für ein Bild entsteht. Er erkannte dadurch, wie befreiend es sein kann, die Kontrolle aufzugeben. (...)"

Oliver Koerner von Gustorf

Den vollständigen Artikel können Sie hier lesen.

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